Knoblauchsrauke
- Sabine Haist
- 6. Mai
- 3 Min. Lesezeit
![]() Knoblauchsrauke Heilpflanzenportrait Alliaria petiolata oder Alliaria officinalis |
Kraut: Kreuzblütler, 2-mehrjährig, 50-80 cm hoch, Blätter riechen beim Zerreiben nach Knoblauch, ältestes bekanntes einheimisches Gewürz
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Konservierung: frisch verwenden
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Ernte: frisch, März bis Juni, junge Blätter, Blüten, reife und unreife Samenschoten, Wurzel wie Meerrettich
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Standort: lichter Schatten, Hecken- und Wegränder, feuchter Untergrund, gerne mit Brenn-Nesseln |
Aussehen:
Stängel: einfach, aufrecht, beblättert Blätter: gekerbt, gestielt wachsend, unten nierenförmig und gestielt, gekerbter Rand, oben dreieckig herzförmig, unregelmäßig gezähnter Rand, Einkerbungen am Blattstiel, unbehaart, April bis Juni Blüten: weiß, endständige Trauben, die sich während des Abblühens verlängern, 4 Blütenblättchen stehen sich kreuzförmig gegenüber, 4 Kelchblätter, 4 Kronblätter, 6 gelbe Staubblätter, nur an der Spitze der Pflanze Wurzeln: im ersten Jahr, Pfahlwurzel, wie Meerrettich, Verwendung nur in der Küche, Triebe: kahl Samen: Schoten, bis zu 7 cm lang, schmal, abstehend, weisen nach oben, grün scharf, wie Kresse, Juli bis August, 6-8 braunschwarze Samenkörnchen, mahlen wie Pfeffer. August bis September. |
Verwechslung: Gundermann: ragt nicht so hoch auf, keine gestielten Blätter Brenn-Nessel: mit Brennhaaren, Blattränder nicht so gezackt, keine Einkerbungen am Blattstiel Wiesenschaumkraut:
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Heilrezepte: Presssaft: 1 Handvoll Pflanzenteile mit dem Mixer zerkleinern. 1 EL davon mit 4 EL Wasser, Buttermilch oder Saft verrühren. 3 x täglich für 3-6 Wochen trinken. Tee: 1-2 EL frische Blätter mit 250 ml Wasser überbrühen, nach 5-10 Minuten abseihen. 3-6 Wochen lang, täglich 2-3 Tassen. Abgekühlt als Spülung bei Zahnfleischentzündung |
Inhaltsstoffe:
Provitamin A: Zellaufbau, Immunabwehr, Sehvorgang, Embryonalentwicklung, Eizellen- und Spermien-Entwicklung Ätherische Öle: Schmerz lindernd, Erkältung, Entzündung, Krämpfe, Konzentration Bitterstoffe: Fett-Verdauung, Sodbrennen, Reizdarm, Darmschleimhäute, antibakteriell Vitamin C: viel Carotinoide: antioxidativ, immunstärkend, krebshemmend Enzyme: Verdauung, Immunsystem, Entzündungen Glucosinulate: antibakteriell, entzündungshemmend, krebshemmend Mineralstoffe: Muskeln, Blutzellen, Gewebespannung, Wasserhaushalt, Nervensystem Saponine: Blutdruck senkend, antibiotisch, antioxidativ, Muskelaufbau, entzündungshemmend Senföle: Glykoside, knoblauchartiger Geruch, herzwirksam, blutdruckregulierend Zuckerstoffe: Konzentration, Nerven, Glücksgefühl
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Anwendung innerlich: Atemwege, harntreibend, Fäulnis hemmend, Frühjahrskur, Husten, Asthma, Würmer Anwendung schlecht heilende, eitrige Wunden, Geschwüre äußerlich: Zahnfleisch- oder Mandelentzündung (gurgeln) Insektenstiche, kleine Hautentzündungen, desinfiziert frische Wunden (frisch gequetschte Blätter) |
Heilwirkung: antibakteriell, antibiotisch, leicht antiseptisch, appetitanregend, Auswurf fördernd, blutreinigend, Brechmittel, entgiftend, harntreibend, gegen Parasiten im Darm, schleimlösend, stimulierend, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd, wassertreibend, leicht wundheilend, wundreinigend
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Signatur: Ihre Eigenschaft, bakterielle Infektionen, umweltbedingte Erkrankungen, Akne, Substanzverlust und Störungen des Kupferstoffwechsels beim Schopfe zu packen, verrät die Signatur der Venus. Sie steht für Ausgleich, Substanzbildung, Mütterlichkeit, die Verbindung von Geist und Materie. Fortuna major – das kleine Glück, das ist der Auftrag der Venus. Ihr geht es um das sinnvolle Nutzen von Energien, sie angemessen im Körper zu verteilen und einzulagern. Primär entspricht die Venus den Nieren, die neben der Ausfilterung von Harnstoff auch das Säuren-Basen-Gleichgewicht und den pH-Wert der Körpersäfte zuständig sind. Wenn uns etwas an die Nieren geht, heißt das, dass wir in unangemessener Weise aus unserem psychosomatischen Gleichgewicht gebracht sind. Die Steuerung von Regelmechanismen hat viel mit unserer inneren und äußeren Welt zu tun. Anhand ihrer Ausdehnungsfreude erkennt man eine weitere Planetensignatur, nämlich die Eigenschaften des Jupiters. Die Knoblauchsrauke hilft uns, den Winter aus den steifen und frierenden Knochen zu vertreiben. Bei einer zünftig-kräuterigen Frühjahrskur sollte sie nicht mehr fehlen. Scheinbar drängt sie sich uns dank ihres massenartigen Vorkommens genau dann auf, wenn unser Gleichgewicht – ob wir es nun zugeben wollen oder nicht – es benötigt.
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Knoblauchsrauke Küchenrezepte
Blätter, Knospen und Blüten roh Salat, Suppe, Fleisch, Gemüse, Butter, Öl, Quark, Essig, Pesto, Frischkäse
Samen als Senf: 3 Handvoll Samen fein mahlen, mit 5 g Salz, 10 g Honig, 30 ml Weinessig, 40 ml Wasser, im Mixer zusammenmixen. Abfüllen, 2 Wochen ruhen lassen Wurzel: reiben wie Meerrettich Pesto: 100 g Blätter, Parmesan, Pinienkerne, Olivenöl, Salz im Mörser zerkleinern vermischen, Paste Brotaufstrich: 1 große Handvoll frische Knoblauchsrauke fein wiegen, 250 g Frischkäse und 2 EL Joghurt glattrühren, Rauke untermischen, mit Salz und ½ TL körnigem Senf abschmecken. Über Nacht im Kühlschrank stehen lassen. Eierkuchen: 1 Handvoll Rauke mit ½ L Milch im Mixer zerkleinern, mit 250 g Mehl, 2 Eiern, 1 Prise Salz, 1 Msp. Backpulver, 1 EL Zucker zu einem glatten Teig verquirlen, ½ Stunde ruhen lassen, Omelette in Öl backen.
Samen als Pfefferersatz
Einfrieren
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